Die Halle Der Floranuus In Kratas
�F�loranuus entz�ndet selten Trubel und Frohsinn in der Stadt der Masken und Zur�ckhaltung. Sie h�tte es schwer mit den Kratraern, die ein gefl�stertes Wort einem Lachen vorziehen, w�ren nicht so viele Orks und Trolle unter ihnen. Wer die Orks kennt, wei� da� ihr Gem�t so schnell entflammt, wie Savannengras im Hochsommer. Ihre gro�en Br�der stehen ihnen in dieser Hinsicht kaum in etwas nach, und wahrscheinlich wei� niemand einen gelungenen Beutezug so ausgelassen zu feiern, wie sie. Wenn Kratas feiert, dann brennen seine Feste hei�er, als in jeder andern Stadt, denn jedes k�nnte das letzte sein.
Unerm�dlich pulsiert das stolze Herz der Rebellen durch die Gassen und so scheint es nur angemessen, da� Floranuus sich in der Stadt einen Tempel nahm. Der Einflu� der Passion in Kratas ist gro� und ihre Halle wahrscheinlich eine der bedeutendsten Kultst�tten in ganz Barsaive.
Das Heiligtum, das in einer Seitenstra�e der Dolchgasse steht, besteht aus einem schlichten ovalen Geb�ude, dessen Kuppel von einem mehrreihigen S�ulengang getragen wird. Das Geb�ude ist zu vier Seiten hin offen, wobei die Zug�nge zur inneren Halle nur mit bunten Seident�chern verh�ngt sind.
Da� ein Teil der Kuppel bei einem Erdbeben kurz nach Ende der Plage einst�rzte, st�rt niemanden. Sie wurde von den Anh�ngern Upandals durch eine beeindruckende Holzkonstruktion so weit abgest�tzt, da� keine Einsturzgefahr mehr besteht.
Im Zentrum des Geb�udes steht ein gro�es Feuerbecken aus feinstem Alabaster- das einzige Schmuckst�ck in der Halle. Darin brennt ein heiliges Feuer, das angeblich nie erlischt, selbst dann nicht, wenn w�hrend der Regenzeit schwere Wolkenbr�che durch das Loch in der Kuppel hereinst�rzen. Kerhydant, der Schirmherr des Heiligtums, lud mich oft in den Tempel ein, um dort eine Partie Konoko zu spielen, �ber der wir meist ins Plaudern gerieten. An st�rmischen Tagen, wenn der Wind das Wasser durch die Halle peitschte, freute sich fast kindisch, wie die unb�ndige Natur an den Mauern des Geb�udes ri�, w�hrend mir das Knarren des Geb�lks das Blut in den Adern gefrieren lie�...
Man sagt, wer sich im Tempel aufh�lt, sp�rt wie sich sein Herz �ffnet und schneller schl�gt, wie zu einer fernen Tanzmusik, die im Wind erklingt. Wann immer ich dort war, erf�llte mich ein seltsamer Tatendrang, und auch wenn ich stundenlang im Licht des Ewigen Feuers meine Notizen niederschrieb, war ich doch nie von M�digkeit erf�llt. Immer wieder sehe ich Abenteurer, die zu Beginn einer schweren Reise oder an der Schwelle zu einer heldenhaften Tat an diesen Ort kommen, um Zweifel und Furcht in ihren Herzen zu tilgen. Viele, die zum ersten Mal durch Floranuus Halle wandern, sagen, man k�nne ihr Lachen h�ren, wenn ein Windsto� durch die bunten Stofft�cher fegt - ein Lachen, das alle Bedenken mit sich nimmt.